61. Auktion
Pressemitteilung
Auktion: 28. April - 12. Mai 2011

 

Erfolgreiche Frühjahrsauktion im Zeichen von Drachen und Doppeladler

Exzellente Ergebnisse konnten in allen Bereichen des Spezial-Auktionshauses Hermann Historica oHG erzielt werden. Ungebrochen war auch in diesem Frühjahr der Trend zu chinesischen und russischen Objekten.

München, 23.05.2011 – Die Aufmerksamkeit im Vorfeld ließ schon Gutes für die 61. Auktion des traditionsreichen Münchener Hauses erwarten, doch die in den Tagen vom 28. April bis zum 12. Mai 2011 erzielten Toppzuschläge übertrafen alle vorherigen Erwartungen. Rund 7.700 Objekte aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden und Militaria – kamen zum Aufruf.

China
Dass reges Interesse sich nicht nur in Anfragen, sondern auch unmittelbar in konkreten Vorgeboten niederschlägt, zeigte sich sehr eindrucksvoll für Losnummer 3066. Der 24 Zentimeter hohe und 493 Gramm schwere geschnitzte Nashornbecher aus der chinesischen Kangxi-Periode (1662-1722) musste am vierten Tag der Auktion bei einem Startpreis von 12.000 Euro bereits mit 52.000 Euro aufgerufen werden. In mehreren Ebenen mit Blüten, Knospenranken und Lotusblättern durchbrochen geschnitzt, ist hier eine Art der Verarbeitung gewählt, die auf Grund des hohen Materialverlustes nur äußerst selten bei diesem seit jeher wertvollem Horn angewandt wurde. Ein solches Rarissimum hat seinen Preis: Begleitet von flirrender Spannung im gut besetzten Saal und mit Telefonleitungen in alle Welt erfolgte der Zuschlag für den einmaligen Becher aus einer alten Bochumer Sammlung bei 150.000 Euro für einen chinesischen Bieter.

Eine beachtliche Vervielfachung des Rufpreises konnte auch für ein weiteres Objekt aus dem Reich der Mitte erzielt werden. Im Aufruf für 450 Euro wurde das aufwändig geschnittene und vergoldete Prunkschwert aus dem China des 19. Jahrhunderts binnen weniger Minuten auf 13.000 Euro hochgesteigert. Schön auch der Zuschlag von 10.500 Euro für einen gut erhaltenen bronzenen Kampfhelm der Chou-Dynastie, circa 700 – 300 vor Christus. Der Helm in einteilig gegossener Form mit braungrüner Patina war zuvor mit 6.000 Euro aufgerufen worden.

Russland
Im Bereich der europäischen militärhistorischen Objekte stach das anhaltende Interesse an Losen russischer Herkunft hervor. So wundert es nicht, dass im Militaria Katalog acht der zehn höchsten Zuschläge im Kapitel zum ‚Russischen Zarenreich' zu finden sind. Besonders beeindruckend hier, das Paar Bronzebüsten mit Bildnissen des Zarenpaares Alexander I. und Elisaveta Alexeevna. Um 1810 entstanden, zeigen sie den Zaren in Uniform mit dem Bruststern des St. Anna-Ordens und Schärpe und die Zarin in dekolletiertem Kleid mit Spitzenbesatz. Mindestens 45.000 Euro mussten für diese schönen bildhauerischen Arbeiten auf original zugehörigen Sockeln mit feuervergoldetem gekrönten Doppeladler aufgebracht werden. Dem neuen Besitzer waren sie dann sogar 56.000 Euro wert. Ein Kleinod aus dem sehr persönlichen Umfeld der Zarenfamilie kam mit dem Pastell-Kinderbildnis aus dem Besitz der Großfürstin Olga Nikolaevna Romanova, 1822 bis 1892 zur Versteigerung. In feiner Malqualität, jedoch nicht signiert, zeigt das Bild Königin Marie von Hannover (1818 - 1907) mit ihren drei Schwestern Therese (1823 - 1915), Alexandra (Großfürstin von Russland, 1830 - 1911) und Elisabeth (Großherzogin von Oldenburg, 1826 - 1896). Das Gemälde in den Maßen 45 mal 56 Zentimeter, mit dazugehörigem blattvergoldetem Rahmen ging später in den königlich bayerischen Besitz über. Auf 18.000 Euro wurde das anrührende Kinderbildnis von 3.600 Euro hochgesteigert.

Zu den Höhepunkten dieser Auktion zählten zwei bedeutende Arbeiten berühmter russischer Büchsenmacher. Eine jagdliche Steinschlossbüchse aus der Werkstatt des Ivan Krapiventsov besticht durch museale Qualität. Um 1780 im russischen Tula gefertigt, ist sie sehr fein und aufwändig mit Drahteinlagen aus Gold- und Silber floral dekoriert. Bei einem Startpreis von 50 000 Euro wurde sie mit 52.000 Euro zugeschlagen . Für 25.000 Euro wechselte dagegen eine etwas schlichtere, ebenfalls mit Goldeinlagen versehene Steinschlossflinte des St. Petersburger Büchsenmachers Karl Beckmann von 1800 den Besitzer.

Antiken
Unverändert gut war auch das Interesse an hochwertigen Objekten aus dem Antiken-Katalog. Darunter ein illyrischer Helm mit Goldeinfassung aus dem 6./5. Jahrhundert vor Christus, der durch Erhalt und Verarbeitung besticht. Seine runde bronzene Kalotte zeigt die charakteristischen zwei Grate der Helmbuschbahn. Die Rahmung des Gesichtsausschnittes und der Wangenschirme mit feinem Goldblech sind hingegen eher atypisch und lassen den Helm zu einem sehr besonderen Stück werden. Dies wurde von einem Käufer dann auch entsprechend mit 18.000 Euro, bei einem Rufpreis von 15.000 Euro goutiert. Mit Spannung sah das internationale Fachpublikum auch der Versteigerung eines sehr seltenen Belegstücks antiker Militärhistorie entgegen. Das unter Antoninus Pius im Jahr 146 nach Christus verliehene Bürgerrechtsdiplom für einen Kavalleristen fand für 12.500 Euro einen neuen Besitzer.

Ein auf das 3./2. Jahrhundert vor Christus datierter, seltener ostkeltischer eiserner Helm, wurde für 4.500 Euro aufgerufen. Die einteilig geschlagene, eiserne Kalotte mit prägnanten Wangenklappen konnte nach reger Bietbeteiligung mit 10.500 Euro zugeschlagen werden.

Alte Waffen und Kunsthandwerk
Schon in den vergangenen Jahren hatte sich ein wachsendes Interesse an Kunstkammerobjekten und historischen Jagdtrophäen abgezeichnet. So wundert es nicht, dass gerade hier auch wieder fünfstellige Zuschläge erreicht werden konnten. Ein mit 2,43 Metern außergewöhnlich großer und beeindruckend schön gewachsener Narwalzahn erzielte mit 29.000 Euro annähernd das sechsfache seines Rufpreises von 5.000 Euro. Rhinozeroshörner wurden sogar auf 40.000 Euro (Start 18.000) respektive 34.000 Euro (17.000) hochgesteigert.

Im Kapitel der Alten Waffen überzeugte zudem besonders ein geschlossenen Helm von 1500/1510, eines Typus', der sowohl aus der Region von Innsbruck als auch Nürnberg bekannt ist. Das bemerkenswerte Belegstück eines frühen Visierhelms schnellte bei reger Bietbeteiligung von 18.000 Euro auf 28.000 Euro. Schön auch die Ergebnisse für aufwändig gearbeitete orientalische und asiatische Blankwaffen. So verfehlte ein elegant gearbeiteter indischer Dolch aus dem 17./18. Jahrhundert nicht seine Wirkung und wurde von 1.500 Euro Startpreis auf beachtliche 25.000 Euro gesteigert.

Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten
Besonders vielfältig war auch in der 61. Auktion das Angebot an hochwertigen, antiken Schusswaffen. Hier überzeugten zwei feinst gearbeitete Büchsen das Publikum gleich zu Beginn des Kapitels. Während für eine Luxus-Radschlossbüchse von 1720 aus der berühmten Werkstatt des Augsburger Andreas Gans bei einem Rufpreis von 10.000 Euro, 16.000 Euro aufgebracht werden mussten, konnte eine ebenso seltene und wie gut erhaltene Tschinke aus Teschen um 1650 schon für 14.000 Euro (Start 9.500) erworben werden. Schön auch der Zuschlag mit 12.600 Euro für eine qualitätsvoll gearbeitete Luxus-Garnitur, bestehend aus Büchse und Pistolenpaar, Karlsbad um 1760. Reich mit figürlichen Darstellungen von antiken Gottheiten und jagdlichen Szenen aus feuervergoldetem Messing dekoriert, war die Garnitur mit 12.000 Euro aufgerufen worden.

Absolute Spitzenstücke fanden sich auch wieder unter den Waffen moderner Systeme. Die in Fach- und Sammlerkreisen mit Spannung erwartete Versteigerung einer gesuchten und unberührten Borchardt C 93, Kaliber 7,65 im Koffer mit zwei nummerngleichen Ersatzmagazinen, aus der Fertigung Loewe, Berlin, um 1895, enttäuschte die hohen Erwartungen nicht. 19.000 Euro mussten für die einmalige Waffe gezahlt werden. Mit gleicher Aufmerksamkeit und ebenfalls einem Startpreis von 15.000 Euro, wurde Losnummer 717, eine Selbstlade-Armeepistole Mauser Mod. 1912/14, Kaliber 9 x 19 mm mit reduzierter Leistung im Kasten aufgerufen. Bei 18.000 Euro fand die Waffe einen neuen Besitzer.

Die Zuschlagssummen aller verkauften Lose sind bereits im Internet unter www.hermann-historica.com zu finden. Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 23 Prozent Aufgeld. Der Erwerb nicht versteigerter Objekte ist im Nachverkauf möglich.

Abdruck frei – Beleg erbeten an:

Weitere Informationen und hochauflösendes Bildmaterial:

Maria Burdick
Kommunikation und Marketing

Elvirastraße 16
D-80636 München
Tel.: +49 (0) 89 - 18 14 15
Fax: +49 (0) 89 - 18 14 49
E-Mail: m.burdick@burdick.de

Über Hermann Historica
Hermann Historica oHG, München, ist eines der weltweit führenden Auktionshäuser zu den Spezialgebieten: Alte Waffen, Jagdliches, Antiken, Orden sowie Geschichtliche und Militärhistorische Objekte. Bereits vor annähernd 50 Jahren von Reichsgraf Erich Klenau von Klenova, Freiherr von Janowitz in Nürnberg als Münzauktionshaus gegründet, kamen von Anbeginn an auch Orden und Ehrenzeichen sowie Militärhistorische Objekte zum Aufruf. Anfang der siebziger Jahre wurde das Angebot um Auktionen "Alter Waffen" erweitert, die auf Grund des umfassenden Angebotes sowie der sorgfältig recherchierten und aufwändig gestalteten Spezialkataloge in kürzester Zeit hohe Akzeptanz bei internationalen Sammlern und Museen fanden. Die heutigen Eigentümer benannten das Auktionshaus 1982 in Hermann Historica oHG um und führen für ihre mehr als 30.000 Kunden in aller Welt jährlich mindestens zwei Auktionen durch. Größtes internationales Aufsehen erreichen die zahlreichen Objekte aus Hochadelsbesitz, insbesondere des deutschen und österreichischen Kaiserhauses und darüber hinaus die Auflösungen kompletter Sammlungen wie die Versteigerung der berühmten Jagdschätze aus Schloß Fuschl bei Salzburg, die Auflösung des historisch-technischen Museums in Nümbrecht, die weltweit größten Versteigerungen von "Kinderträumen auf Rädern", den Tretautos des Zentrums für außergewöhnliche Museen in München, sowie die Auflösung der "Sammlung Alte Waffen" des weltbekannten Berliner Sammlers Axel Guttmann. www.hermann-historica.com

Alle Bilder: Copyright Hermann Historica oHG 2011

HH_61_LotNo_3066
Geschnitzter Nashornbecher, China Kangxi-Periode


HH_61_LotNo_3051
Prunkschwert, China, 19. Jhdt


HH_61_LotNo_4661
Paar bedeutende Bronzebüsten mit Bildnissen des Zarenpaares Alexander I. und Elisaveta Alexeevna.
Russland um 1810.


HH_61_LotNo_4652
Bedeutende Jagdliche Steinschlossbüchse von Ivan Krapiventsov, Russland ca. 1780.


HH_61_LotNo_3352
Geschlossener Helm – Visierhelm, 1500/1510


HH_61_LotNo_2933
Chilanum, Indien, 17./18. Jhdt.


HH_61_LotNo_1775
Illyrischer Helm mit Goldeinfassung 6./5. Jhdt. v. Chr.


HH_61_LotNo_1882
Militärdiplom für einen Kavalleristen, aus der Regierungszeit Antoninus Pius, datiert 146 n. Chr.


HH_61_LotNo_33
Luxus-Radschlossbüchse, Gans in Augsburg um 1720.


HH_61_LotNo_20
Radschlossbüchse (Tschinke), Teschen um 1650.

 


 

61. Auktion der Hermann Historica oHG

Die Frühjahrsauktion des traditionsreichen Spezial-Auktionshauses überzeugt erneut durch ein weites Angebot an Losen aus allen Sammlungsgebieten der Historie und Militärhistorie.

 

München, 22.03.2011 – Vom 28. April bis zum 12. Mai 2011 findet die 61. Auktion der Hermann Historica oHG in den großzügig erweiterten Münchner Räumlichkeiten statt. Hier in der Linprunstraße werden nun auch wieder die rund 7.700 Objekte aus allen Themengebieten des Hauses - Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden und Militaria - im Rahmen der Frühjahrsauktion aufgerufen und versteigert.

Alte Waffen und Kunsthandwerk

Außergewöhnliche und rare Objekte kommen im Katalog der ‚Alten Waffen’ zur Auktion, wie ein kompletter schwarz-weißer Trabharnisch in Offiziersqualität aus Nürnberg, um 1570 gefertigt, für 40.000 Euro - ein ungemein stimmiges Stück mit Sturmhaube, gegrateter Brust, Arm- und Beinzeug sowie Panzerhandschuhen in ausgezeichneter Erhaltung und mit namhafter Provenienz. Am Markt wird ein solcher Harnisch nur überaus selten angeboten.

Ein interessantes Belegstück eines frühen Visierhelms findet sich mit dem geschlossenen Helm von 1500/1510. Dieser Helmtypus wird üblicherweise als Innsbrucker Arbeit bezeichnet, identische für Nürnberg bekannte Helme lassen jedoch ebenso eine Zuweisung in diese Region zu.

Ganz ausgezeichnet ist auch in diesem Frühjahr wieder das Angebot von mittelalterlichen Blankwaffen. Schon in den vergangenen Auktionen erregten die sehr erfolgreichen Versteigerungen von Schwertern aus der Schlacht von Castillon (1453) große Aufmerksamkeit. Ein Schwert mit schlanker, spitz zulaufender Stoßklinge und kupfereingelegter Marke aus gleicher Herkunft kommt nun für 20.000 Euro zum Aufruf. Von dieser Gruppe aus der Lidoire, nahe des Kampfschauplatzes Castillon-la-Bataille, sind neben achtzig mittelalterlichen Schwertern nur drei Dolche dokumentiert. So ist es eine kleine Sensation, dass einer dieser seltenen Dolche, hier ein Stück mit schlanker, vierkantiger Stichklinge und halbrundem Knauf, ab 7.000 Euro ersteigert werden kann.

Rund zwei Jahrhunderte jünger, aber nicht weniger außergewöhnlich ist ein sehr seltener, extrem aufwändig gearbeiteter Degen. Die norddeutsche eisengeschnittene Waffe von 1640, im Aufruf für 12.000 Euro, beeindruckt durch feinste Dekoration.

Traditionsgemäß ebenfalls im Katalog der ‚Alten Waffen’ ist das Kapitel des hochwertigen Kunsthandwerks. Gerade hier konnte das Auktionshaus in den vergangenen Jahren seine Position am Markt erheblich ausbauen, und so wundert es nicht, dass auch in diesem Frühjahr wieder sehr außergewöhnliche und seltene Objekte von beeindruckender handwerklicher Kunst angeboten werden. Feinste Holzarbeiten zeigen zwei Kabinettschränkchen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Bestechend schön und aufwändig gearbeitet ist der mitteldeutsche Kabinettschrank aus Nussbaum und Fichte von 1620. Dieser muss einem Bieter mindestens 5.500 Euro wert sein. Ein etwas schlichteres Schränkchen aus Augsburg, das um 1650 entstand, ist dagegen schon ab 2.900 Euro zu ersteigern. Sehr ansprechend sind auch zwei weitere barocke Holzarbeiten, wie das deutsche Spielbrett von 1720 mit feinem Marketeriedekor aus Edelhölzern und  Spielflächen für Tric-Trac, Mühle und Schach. Aufgerufen wird es, ebenso wie die süddeutsche reich verzierte Zunftlade der Wagner und Hufschmiede, mit 6.500 Euro.

Orient und Asien

Schon im Vorfeld der Auktion zeichnet sich ein sehr reges Interesse an Objekten aus dem asiatischen und dem orientalischen Raum ab. Besonders bemerkenswert ist hier ein hoher geschnitzter Nashornbecher aus der chinesischen, von 1662 bis 1722 währenden Kangxi-Periode. Das Horn ist mit Blüten- und Knospenranken sowie Lotusblättern in mehreren Ebenen durchbrochen geschnitzt- eine Art der Verarbeitung, die auf Grund des hohen Materialverlustes nur äußerst selten bei diesem seit jeher wertvollem Horn angewandt wurde. Mindestens 12.000 Euro müssen für den 24 Zentimeter hohen und 493 Gramm schweren Nashornbecher aus einer alten Bochumer Sammlung aufgebracht werden. Sehr schön auch das Angebot an aufwändig gestalteten Pulverhörnern aus Tscherkessien und Indien. Aus Horn oder Holz geschnitzt und teils mit Elfenbein oder Lack belegt, unterstrichen die wertvollen Pulverflaschen die Bedeutung ihrer Besitzer. In der Auktion werden sie mit Startsummen zwischen 2.000 und 6.000 Euro aufgerufen.

Gewohnt groß ist wieder die Zahl an oft reich dekorierten und kostbaren orientalischen Waffen, so ein gold- und elfenbeinverzierter Kinzal aus Dagastan, Ende des 19. Jahrhunderts, der ab 3.900 Euro zu ersteigern ist, und ein silbermontierter auf 1810 datierter Yatagan, im Aufruf für 2.000 Euro.

Antiken

Der fünfte Tag der Auktion steht ganz im Zeichen der Antiken. Darunter sind sehr seltene Objekte der antiken Militärhistorie, wie ein unter Antonius Pius im Jahr 146 nach Christus verliehenes Bürgerrechtsdiplom für einen Kavalleristen. 25 Jahre oder länger musste der Ausgezeichnete ehrenhaften Militärdienst geleistet haben, bevor ihm mit dem Militärdiplom die römischen Bürgerrechte übertragen werden konnten. Aufgerufen wird dieses seltene Belegstück für 12 000 Euro. Bestechend in seiner Erhaltung ist zu dem ein Illyrischer Helm mit Goldeinfassung aus dem 6./5. Jahrhundert vor Christus. Die runde bronzene Kalotte zeigt die typischen zwei Grate der Helmbuschbahn. Dagegen eher atypisch ist die Rahmung des Gesichtsausschnittes und der Wangenschirme mit feinem Goldblech. Ab 15.000 Euro ist dieser schöne Helm zu ersteigern.

Ein sehr außergewöhnliches Stück kommt ab 6.000 Euro mit dem römischen Balsamarium aus dem 1./2. Jahrhundert nach Christus zum Verkauf. Oft aus Glas oder Keramik, ist dieses vollplastisch gestaltete Salbengefäß aus Bronze gefertigt. Die Büste eines Eroten mit Strohhut ist überaus fein modelliert und sowohl die Augen als auch die Brustwarzen sind durch Silbereinlagen besonders hervorgehoben. Das Gefäß kann durch einen scharniergelagerten Deckel an der Oberseite des Hutes geschlossen und an einem beweglichen Tragehenkel transportiert werden.

Militaria

Auch im Bereich der Militaria, Orden und geschichtlichen Sammlungsstücke konnte für den internationalen Kundenstamm wieder eine große Vielfalt an interessanten Losen zusammengestellt werden.

Der ungebrochenen Nachfrage nach hochwertigen Objekten der russischen Militärgeschichte wird auch in diesem Frühjahr mit einem beeindruckenden Angebot begegnet. So ist ein Bruststern zur ersten Klasse des St. Anna Ordens von 1899 aus der Familie des Rasputin-Mörders Yusupov für 15.000 Euro im Aufruf. Oder die Lose seltener Helme aus der Zarenzeit, wie ein Helm des Dragonerregiments nach 1910 mit charakteristischer querlaufender Bärenfellraupe - Start bei 7.500 Euro und ein imposanter, mit vergoldetem Adler geschmückter Helm der Leibgardisten zu Pferde für 12.000 Euro. Den Höhepunkt dieser Versteigerung stellen jedoch zwei bedeutende Arbeiten berühmter russischer Büchsenmacher dar. Von musealer Qualität ist eine jagdliche Steinschlossbüchse aus der Werkstatt des Ivan Krapiventsov. Um 1780 im russischen Tula gefertigt, ist die Büchse sehr fein und aufwändig mit Drahteinlagen aus Gold- und Silber floral dekoriert. Mindestens 50.000 Euro müssen für die Büchse, zu der ein Vergleichsstück in der staatlichen Eremitage in St. Petersburg dokumentiert ist, aufgebracht werden. Bereits ab 25.000 Euro ist dagegen eine etwas schlichtere, ebenfalls mit Goldeinlagen versehene Steinschlossflinte des St. Petersburger Büchsenmachers Karl Beckmann von 1800 zu haben.

Natürlich sind auch Raritäten der Militärgeschichte aus anderen Staaten in der 61. Auktion zu finden, wie beispielsweise der sehr seltene Säbel eines hohen Seeoffiziers des französischen Ancien Régime um 1760/80, der mit "Dida Marchd. & Fourbisseur Dans La Rue Ste. Catrine à Bourdeaux" signiert ist und mit einem Startpreis von  20.000 Euro aufgerufen wird. Ein Hofdegen mit identischer Signatur findet sich in der Sammlung des Metropolitan Museum in New York. Sehr schön ist auch ein massiv silberner, ungarischer Magnatensäbel mit kompletter Schmuckgarnitur im Kasten aus der Zeit um 1870. Alle Teile des Sets, das für 9.500 Euro im Aufruf ist, sind aus vergoldetem und emailliertem Silber mit reichhaltigem Besatz aus blauen Glassteinen und mit einer Wiener Amtspunze gestempelt.

Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten

Besonders vielfältig ist in diesem Frühjahr das Angebot an hochwertigen, antiken Schusswaffen. Von zwei ebenso seltenen wie feingearbeiteten französischen Luxus-Perkussionspistolen im Kasten, bis hin zu Raritäten, wie einem sächsischen Radschlosspuffer stehen den Interessierten eine außergewöhnlich große Zahl von Losen zum Kauf. Während für die silbermontierte und goldtauschierte Flinte von 1810 des Versailler Büchsenmachers mindestens 45.000 Euro aufgebracht werden muss, kann der arsenalgepflegte Radschlosspuffer für Mannschaften der kursächsischen Leibtrabanten von 1580/90 ab 15.000 Euro ersteigert werden. Die fein geschnittenen und dekorierten Pistolen von Auguste Francotte von 1850, komplett mit allem Zubehör und originalem Kasten erhalten, werden dagegen mit 10.000 Euro aufgerufen.

Auch unter den Waffen moderner Systeme finden sich wieder absolute Spitzenstücke: So wird der Versteigerung einer gesuchten und unberührten Borchardt C 93, Kaliber 7,65 im Koffer mit zwei nummerngleichen Ersatzmagazinen, aus der Fertigung Loewe, Berlin, um 1895, im Aufruf für 15.000 Euro in Fach- und Sammlerkreisen mit großer Spannung entgegengesehen. Gleiches Interesse zeigt sich für eine Selbstlade-Armeepistole Mauser Mod. 1912/14, Kaliber 9 x 19 mm mit reduzierter Leistung ebenfalls mit Kasten für 15.000 Euro. Herausragend ist auch ein Drilling Krieghoff Neptun Primus in Sonderausführung, Kaliber 16/70 und 7 x 65 R, Nr. 68373. Das gebrauchsfähige, nahezu ungeschossene und komplett bei Krieghoff gefertigte Luxusgewehr ist dezent verziert und besticht durch erstklassige Verarbeitung. Mindestens 12.000 Euro muss für diese außergewöhnlich qualitätsvolle Waffe aufgebracht werden.

Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 23 Prozent Aufgeld. Die Vorbesichtigung zur Auktion findet vom 18. bis 21. April und vom 26. bis 27. April in den Räumlichkeiten der Hermann Historica oHG statt.

Abdruck frei – Beleg erbeten an:

Weitere Informationen und hochauflösendes Bildmaterial:

Maria Burdick
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D-80636 München
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Fax: +49 (0) 89 - 18 14 49
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Über Hermann Historica
Hermann Historica oHG, München, ist eines der weltweit führenden Auktionshäuser zu den Spezialgebieten: Alte Waffen, Jagdliches, Antiken, Orden sowie Geschichtliche und Militärhistorische Objekte. Bereits vor annähernd 50 Jahren von Reichsgraf Erich Klenau von Klenova, Freiherr von Janowitz in Nürnberg als Münzauktionshaus gegründet, kamen von Anbeginn an auch Orden und Ehrenzeichen sowie Militärhistorische Objekte zum Aufruf. Anfang der siebziger Jahre wurde das Angebot um Auktionen „Alter Waffen“ erweitert, die auf Grund des umfassenden Angebotes sowie der sorgfältig recherchierten und aufwändig gestalteten Spezialkataloge in kürzester Zeit hohe Akzeptanz bei internationalen Sammlern und Museen fanden. Die heutigen Eigentümer benannten das Auktionshaus 1982 in Hermann Historica oHG um und führen für ihre mehr als 30.000 Kunden in aller Welt jährlich mindestens zwei Auktionen durch. Größtes internationales Aufsehen erreichen die zahlreichen Objekte aus Hochadelsbesitz, insbesondere des deutschen und österreichischen Kaiserhauses und darüber hinaus die Auflösungen kompletter Sammlungen wie die Versteigerung der berühmten Jagdschätze aus Schloß Fuschl bei Salzburg, die Auflösung des historisch-technischen Museums in Nümbrecht, die weltweit größten Versteigerungen von „Kinderträumen auf Rädern“, den Tretautos des Zentrums für außergewöhnliche Museen in München, sowie die Auflösung der "Sammlung Alte Waffen" des weltbekannten Berliner Sammlers Axel Guttmann. www.hermann-historica.com

Alle Bilder: Copyright Hermann Historica oHG 2011


HH_61_LotNo_1775
Illyrischer Helm mit Goldeinfassung 6./5. Jhdt. v. Chr.

 

HH_61_LotNo_3066
Geschnitzter Nashornbecher, China Kangxi-Periode

 


HH_61_LotNo_3346
Schwarz/weißer Trabharnisch, Nürnberg, 1570

 


HH_61_LotNo_3630
Eisengeschnittener Degen, norddeutsch ca. 1640

 


HH_61_LotNo_3352
Geschlossener Helm – Visierhelm, 1500/1510

 


HH_61_LotNo_3515_3606
Dolch und Schwert aus der Schlacht
von Castillon, 1453

 


HH_61_LotNo_2188
Kabinettschrank, mitteldeutsch um 1620

 


HH_61_LotNo_4306
Säbel eines frz. Seeoffiziers, Ancien Régime ca. 1760/80

 



HH_61_LotNo_4652
Bedeutende Jagdliche Steinschlossbüchse von Ivan Krapiventsov,
Russland ca. 1780.

 


HH_61_LotNo_39
Radschlosspuffer für Mannschaften der kursächsischen Leibtrabanten,
um 1580/90.


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